X wie X-Ray, Y wie Yoga, Z wie Zeitpunkt, Zehennägel, Zukunft – und Hole-in-one!

Mein alphabetischer Blog ist am Ende angelangt. Die drei letzten Buchstaben des Alphabets fasse ich einfach zusammen und werde dann weiterhin ohne ABC-Reihenfolge berichten, wie es so weitergeht – mit unserem Hüft-OP-Mutmach-Buch und überhaupt.

X-Ray = Röntgen. Die Röntgenaufnahme bringt meistens die endgültige Klarheit: Hüftgelenk kaputt, Knorpel perdu – OP wird angeraten. Nicht sofort natürlich. Denn alle, wirklich alle Hüftschmerz-Patienten, mit denen ich bislang zu tun hatte, erzählen übereinstimmend, dass sie noch gaaaaanz viiiiel versucht haben, um die OP zu vermeiden. Nur zu, kann ich da nur sagen. Habe ich auch gemacht. Man klammert sich an jeden Strohhalm – zur Freude von Physiotherapeuten, Heilpraktikern, Yogalehrern etc.  Nicht, dass diese Therapie-Ansätze schlecht wären, sie helfen nur nichts ab einem bestimmten Stadium der Coxarthrose. Yoga konnte ich persönlich sowieso nie. Sorry, vielleicht war ich da generell zu unbeweglich. Auch wenn ich dank meiner täglichen Gymnastik (auch mit Hüftproblemen) stets relativ gut mit durchgedrückten Knien meine Zehen erreichen konnte und kann.

Apropos Zehen: Schneiden Sich sich vor der OP noch einmal die Zehennägel. Sie werden das sechs Wochen lang auf keinen Fall allein können bzw. dürfen es gar nicht. Manche gönnen sich da eine professionelle Fußpflege. Auch nicht schlecht. Aber es ist trotzdem toll, wenn man all dies nach einer gewissen Zeit wieder selbst machen kann. Alltägliche Verrichtungen sieht man plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Der persönliche Blickwinkel entscheidet auch bei den Zauderern über den „richtigen“ Zeitpunkt für die OP. Bei den einen ist es Angst vor dem Eingriff – auch wenn dieser inzwischen längst unter die Routine-OP`s in Deutschland fällt; bei den anderen das „ungute“ Gefühl, so etwas Künstliches wie die Endoprothese eingesetzt zu bekommen; bei den Dritten der Zweifel, ob danach wirklich alles besser wird. Inzwischen kommentiere ich das mit dem beliebten Orthopäden-Satz: Operiert wird nicht das Röntgenbild; man spürt den richtigen Zeitpunkt selbst.  Jeder hat einen anderen „Point of no return“. Als „Endstadium“ gilt meistens der Schmerz auch im Liegen. Da werden die Nächte für so manchen zur Qual. So schlimm war es bei mir nie. Mir hat gereicht, dass ich nicht mehr schmerzfrei laufen – und schwimmen konnte. Ich habe mich ungeheuer auf eine Zukunft gefreut, in der ich wieder alles machen kann, ohne nachzudenken. Eine mittelalterliche Stadt auf einem Hügel mit vielen Stufen – kein Problem! Ein Pool-Wettschwimmen mit den Kindern unserer Freunde – na klar! Eine Golfrunde über 18 Löcher auf dem hügeligen Platz am Monte Conero (www.conerogolfclub.it) und hinterher noch eine entspannte, nicht-humpelnde passeggiata durch Sirolo – perché no?

Der Ort des Geschehens für den Abschlag zu meinem ersten Hole-in-one!

Der Ort des Geschehens für den Abschlag zu meinem ersten Hole-in-one!

Und obwohl es gar nicht zu den Buchstaben XYZ passt: Heute, ein gutes Jahr nach meiner ersten OP und gutes halbes Jahr nach meiner zweiten OP, habe ich mein erstes Hole-in-one gespielt! Zur Info für Nicht-Golfer: Das ist ein absolut seltenes Glück, nämlich mit einem Schlag das Loch treffen, in das der kleine weiße Ball soll. Bei Profi-Turnieren winkt da schon mal ein Auto als Preis. In meinem Fall mussten 24 Jahre vergehen, die ich diesen Sport ausübe, und zwei künstliche Hüftgelenke mussten mir implantiert werden, um das zu erleben! Für Golfer: Es handelt sich um ein leichtes Par 3 mit 88 Metern bergab auf dem hügeligen 9-Loch-Golfplatz I Lauri (www.golfclubilauri.com); ich habe mit einem Eisen 8 abgeschlagen, der Ball traf links einen Hügel neben dem Grün, droppte auf das Grün und rollte von links nach rechts schnurstracks in das Loch! Großer Jubel von drei Italienern oberhalb dieser vierten Spielbahn. „Brava!“, riefen sie, und dann auf englisch: „What is the price?“ Dabei gab der eine Golfer gleich selbst die Antwort: „Happiness!“ Si, felicità! Glück!

In diesem Loch verschwand der Golfball nach nur einem Schlag!

In diesem Loch verschwand der Golfball nach nur einem Schlag!

Über heidirauch

Diplom-Journalistin, Kultur PR-Frau (Schloss Amerang, Golfclub München Eichenried), Buchautorin (Mut zur neuen Hüfte, Mut zum neuen Knie, Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden), Teilzeit-Olivenbäuerin mit Oliven-Import aus den Marken (www.oliopiceno.de), Belleggia-Golfschuh-Vertriebsfrau für Deutschland
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Eine Antwort zu X wie X-Ray, Y wie Yoga, Z wie Zeitpunkt, Zehennägel, Zukunft – und Hole-in-one!

  1. Peter Herrchen schreibt:

    Liebe Heidi,
    Glückwunsch zum Hole-in-one! Habe den Artikel erst heute gelesen, da die Benachichtigungsfunktion über neue Artikel wohl nicht mehr funktioniert!
    Übrigens, seit wann ist Nordkapp in Italien?
    LG Peter

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