Drei Monate nach meiner zweiten Hüft-OP bin ich erstmals wieder Ski gefahren – das war am 25. Januar 2012. Ein Jahresauftakt, der Mut machte, zumal ich auch bereits am 14. Januar in Italien meine ersten 9 Löcher Golf gespielt habe. Juchhu! Meine beiden liebsten Sportarten waren wieder möglich – schmerz- und angstfrei, bewegungsfreudig und mit Lust auf mehr.
Das Jahr davor war mein „Reparaturjahr“ mit zwei Hüft-TEPs innerhalb von fünf Monaten. Ein Jahr der vollen Konzentration auf mich selbst, meine Wiederherstellung – körperlich und seelisch. Denn natürlich zehrt so ein ständiger Schmerzbegleiter auch am Seelenkostüm. Ich erinnere mich noch genau wie glücklich ich war, als ich endlich die Diagnose Coxarthrose bekam, sie nach einem guten halben Jahr akzeptiert hatte und voller Zuversicht mit meinem ausgewählten, erfahrenen Operateur Dr. Jürgen Radke zur Hüft-OP schritt. Das Herumdoktern vorher hatte endlich ein Ende, jetzt konnte es nur noch aufwärts gehen. Und so war es dann auch.
Die Hoffnung, eine künstliche Hüfte könnte genügen, war leider trügerisch. Also rasch auch die andere reparieren – damit ich endlich, endlich an meiner Balance arbeiten konnte. Auch hier: der körperlichen und seelischen Balance.
Das Jahr 2012 nun war ein Jahr der Rückfindung ins aktive, nach außen orientierte Leben. Endlich musste ich nicht mehr nachdenken, ob ich mir diesen oder jenen Ausflug zumuten konnte. Alles war wieder möglich, jede Anstrengung wurde als körperliche Herausforderung angenommen. Aufzug oder Rolltreppe kaputt: Macht nichts, hopp, hopp zu Fuß die Stufen hinauf, am liebsten im Laufschritt. Seht her, ich kann es wieder! Hügeliger Golfplatz, kein Problem: Die ungewohnten Schräglagen führten zwar nach wie vor zu Querschlägen in ungewollte Richtungen, aber das mühelose Stehen bzw. gämsenartige Hoch- und Runterkraxeln im Hang tröstete mich mühelos über diese Fehlschläge hinweg. Auch bei der Olivenernte auf unserem hügeligen Grundstück in den italienischen Marken konnte ich wieder tatkräftig helfen; die steile Zufahrt nutzte ich gar freiwillig als Trainingsstrecke für die zu kräftigenden Muskeln.
Bei allem Tatendrang spürte ich aber immer wieder, wann es genug war, ab wann ich doch wieder kürzer treten sollte. Denn trotz „Verjüngung“ der Hüftgelenke: Die anderen Körperteile sind in keinen Jungbrunnen gefallen! Also Ruhe geben, sitzen. Glücklicherweise habe ich noch zwei sitzende Hobbies: Bridge spielen und das Schreiben. Letzteres ist ja auch mein Beruf. Und dieser hat zu dem schönsten Projekt 2012 geführt: zum Buch „Mut zur neuen Hüfte!“ (www.mut-zur-neuen-huefte.de), das Peter Herrchen und ich gemeinsam in knapp einem halben Jahr geschrieben, produziert und in meinem Verlag Edition Rauchzeichen herausgebracht haben. Bis zum Jahresende haben wir so viele Bücher verkauft und so viel Lob von Ärzten und Patienten bekommen, dass wir sehr zuversichtlich ins Jahr 2013 schauen! Wir sind um viele Erfahrungen reicher, haben viele neue Kontakte geknüpft, viel gelernt – und sind am Jahresende auch etwas erschöpft.
Das Jahr ist wieder mit zwei Skitagen ausgeklungen. Wir waren für unseren Kunden www.bmw-xdrive-guide.com in Gstaad und hatten zur Erkundung dieses Genuss-Skigebiets einen Skiguide, der intensiv an meinem Carvingschwung gearbeitet hat. Denn noch immer brettere ich, wenn es mich packt, quasi „old school“, im Wedelschwung die Piste runter. Leere Piste, toller Schnee – juchhee! Das spüre ich dann allerdings doch trotz täglicher Gymnastik in meinen Oberschenkelmuskeln. Aber es tut gut, wenn ich nach so einer herrlichen Abfahrt vom Skilehrer höre, er hätte noch nie jemanden mit zwei künstlichen Hüften erlebt, der so unerschrocken und mutig wieder Ski fährt. Meine Antwort darauf: Wenn ich Angst oder Bedenken hätte, würde ich es nicht tun.
Und wie am Anfang des Jahres bin ich auch diesmal gestürzt, bin nach einem verkanteten Schwung und dem Lösen der Bindung an einem Ski kopfüber in den Tiefschnee gefallen. Doch diesmal habe ich mich deutlich besser wieder selbst hochrappeln können. Mein Training, auch auf meinem Bellicon-Mini-Trampolin (www.bellicon.com), nutzt also etwas. Aber den Muskelkater, den würde ich nach den geplanten Skitagen 2013 dann doch gern nicht mehr haben wollen! In diesem Sinne wünsche ich allen Blog- und Buchlesern ein tolles Jahr 2013 voller Bewegung – aber auch mit Momenten des Innehaltens und Insichhineinspürens. Auf die Balance kommt es an – aber wem sage ich das…
Liebe Frau Rauch,
Ihnen und Ihrem Kollegen Herrn Herrchen wünsche ein gutes, gesundes und weiterhin aktives neues Jahr 2013.
Immer wieder lese ich Ihre Berichte im Blog gerne und kann es einfach nur bestätigen: Alles kommt wieder in die Balance, Sie sprechen voll mit meinen Worten. Auch Ihr Buch hat mich zusätzlich motiviert, konnte es allerdings erst kaufen, nachdem ich bereits 3 Monate eine neue Hüfte hatte. Ich kann es nur bestätigen was Sie schreiben. Bei mir ist es genauso passiert. Ich habe wieder Mut, was zu unternehmen, keine Schmerzen mehr und bin voller Energie.
Im Februar in den Faschingsferien werde ich mich auch wieder auf die Skier schwingen, freue mich schon drauf und bin guten Mutes. Am Samstag 31. Dezember bin ich gewalkt und meinen 1 Km wieder gejoggt, nur so zur Probe. Es ging prima, wobei ich natürlich schon noch etwas vorsichtig bin und als ehemalige Marathonläuferin keine Höchstleistungen und -distanzen vollbringen werde und auch nicht muss. (Habe ja noch eine 2. Seite, die auch angeschlagen ist.)
Vielen Dank auch für Ihre Einladung Anfang Dezember nach München. Hätte mich sehr interssiert, aber die Entfernung war leider zu weit und noch andere Terminschwierigkeiten.
Vielen, vielen Dank an Sie beide!!!
Allen, bei denen die OP nicht so gut verlief oder dies es noch vor sich haben, drücke ich die Daumen, dass alles klappt und besser wird.
Viele liebe Grüße
Stefanie Burkard
Liebe Frau Burkard,
ganz herzlichen Dank für diese lieben Zeilen. Ich freue mich mit Ihnen, dass alles so prima klappt und wünsche Ihnen im neuen Jahr weiterhin viel Energie für all Ihre Unternehmungen.
Herzliche Neujahrsgrüße von Heidi Rauch