Meine Reha neigt sich dem Ende zu und ich freue mich total auf meine Freiheit. Erfahrungsgemäß bringt der Alltag jeden Tag neue Fortschritte. Man freut sich, wenn man Treppen immer müheloser hoch und runter gehen kann, immer länger am Schreibtisch sitzen kann, ohne sich hinterher mühevoll „entfalten“ zu müssen – und wenn man spätestens nach sechs Wochen wieder in der Lage ist, sich selbstständig Schuhbänder zuzubinden.
Nächste Woche, fünf Wochen nach der OP, bin ich bei meinem Operateur zur Nachuntersuchung. Und dann geht es mit dem Freibrief „Die TEP sitzt bombenfest, alles prima.“ wieder zügig ins Normalleben zurück. Ich erinnere mich noch, wie ich beim letzten Mal ganz selig mit nur einer Krücke am Münchner Rotkreuzplatz entlang gelaufen bin. Keine Angst, ich weiß, dass das Laufen mit einer Krücke eigentlich nicht gewünscht ist – wg. Schiefstand, Wirbelsäulenschädigung etc. Aber zum Abgewöhnen der Gehhilfen ist es meines Erachtens sehr hilfreich – und von meinem Orthopäden für eine Übergangszeit sogar empfohlen.
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle eine Narben-Creme, die aus der Chinesischen Medizin kommt. Sie heißt APM-Creme und wurde mir von meiner Erdinger Shiatsu-Therapeutin Angelika Stempel empfohlen. Schön einmassieren – dann wird die Narbe bald ein weißer Strich. Übrigens habe ich eine neue Seite in den Blog eingefügt mit Links. Damit man alles, was ich hier so erwähne, auch auf einen Blick findet.
Apropos Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Auch das habe ich natürlich im Vorfeld meiner beiden Hüft-OP`s ausprobiert, also Akupunktur, grässlich schmeckende Planzenmischungen, so genannte Dekokte, trinken, Tuina, d. h. Druckpunktmassage. Aber alles hat nicht geholfen. Irgendwann hat mir mein Münchner Heilpraktiker Holger Möller gesagt: „Sie müssen den Tatsachen ins Auge sehen, hier hat die Naturheilkunde ihre Grenzen.“ Und die Tatsachen trugen den Namen Hüft-OP.
Im Vorfeld dieser immer weniger zu leugnenden Tatsachen habe ich auch angefangen, meinen seit 23 Jahren ausgeübten Golfschwung umzustellen. Im Rahmen meiner Ambulanten Reha in Erding, die ich gemacht habe, um die Hüft-OP vielleicht doch noch ein bisschen rauszuschieben, bin ich auf Carving Golf gestoßen. Physiotherapeutin Christa hat das im Rahmen einer Fortbildung kennengelernt und mir von ihren zügigen Anfänger-Erfolgen berichtet. Daraufhin habe ich als PR-Frau des Golfclubs München Eichenried (www.gc-eichenried.de) recherchiert und bin auf den Carving Golf-Erfinder Jürgen Bechler gestoßen. Im Eichenrieder „Fairway Magazin 2011“ habe ich diese hüftschonende, auf der Pendeldynamik basierende Technik vorgestellt und seit Sommer 2011 wird sie von Pro Barry Rixom in Eichenried gelehrt. Das Ganze ähnelt einem halben Schwung, der tatsächlich die übermäßige Hüft-Rotation vermeidet. Im nächsten Frühjahr, wenn ich wieder „runderneuert“ Golf spielen darf, werde ich weiter an diesem Schwung arbeiten.
Jetzt aber freue ich mich auf „Irena„, das ist das Aufbau-Training mit 24 Terminen, das man von der Deutschen Rentenkasse genehmigt bekommt. Ich werde also zwei Mal pro Woche an die Geräte im Ambulanten Reha-Zentrum in Erding gehen und bei den Hüftgruppen mitmachen. Zusätzlich lasse ich mir natürlich Physiotherapie-Termine bei meiner Erdinger Manualtherapeutin Birgit Ferber-Busse verschreiben.
An diesem ersten „Freiheits“-Wochenende gehe ich aber erst einmal ins Kino: „Zwei an einem Tag“ mit Anne Hathaway. Den gleichnamigen Roman von David Nicholls habe ich verschlungen. Und das Sitzen im Kino sollte bei den bequemen Sitzen im Erdinger Cineplex auch kein Problem sein.