Günther Jauch-Talk – zu viele OPs? Ayurveda gegen Gelenkschmerzen – und Strandläufe

Diesmal kein einzelner Buchstabe des ABC, sondern etwas durcheinander gewürfelt meine Hüft-Erlebnisse der letzten Wochen. Durch die Medien geistert ja schon seit einiger Zeit die in Talkrunden hin- und hergewendete Meinung, dass in Deutschland zu viel operiert wird. Vor allem OPs für Hüfte, Knie und Bandscheibe geraten ins Visier. Meist im Vergleich mit anderen Ländern. Zuletzt hat mein ehemaliger Studienkollege Günther Jauch (ja, wir zwei Berliner waren im selben Jahr, nämlich 1977, in der Deutschen Journalistenschule München, ich in der 16. Lehrredaktion mit Studium, er in der so genannten Kompaktklasse) in seiner ARD-Talkrunde am 12. Mai das Thema aufgegriffen. In Deutschland würden laut AOK im Jahr 2011, also meinem OP-Jahr, 310.000 operative Eingriffe mehr durchgeführt, als ein Jahr zuvor. Insgesamt lägen wir jetzt bei 18 Millionen jährlich. Allein die Zahl der Knie-OPs habe um 37 Prozent zugenommen.

Was sagt uns das? Ja, wir werden älter und haben höhere Ansprüche an unsere Gesundheit, Beweglichkeit. Ja, wir haben eine ausgereifte Prothesentechnik, die gut funktioniert (Gott bzw. der Medizin-Forschung sei Dank). Und ja, wir haben ein gutes Gesundheitssystem. Doch! Das sage ich im Bewusstsein, dass es so manche Auswüchse gibt, die gerade bekämpft werden (Stichworte: Ärzte-Boni, Fallpauschalen). Aber, wenn mein Mitautor Peter Herrchen und ich in den Lesermails zu unserem Buch „Mut zur neuen Hüfte!“ so mitbekommen, wie es in unseren Nachbarländern zugeht (Holland, Österreich, Italien – Reha nach der OP? Nicht sofort und evtl. auch gar nicht!), dann können wir uns wirklich über Deutschland freuen, in das ja schließlich Kranke aus östlichen oder wüstenreichen Gegenden gern reisen, um sich behandeln zu lassen.

Und noch etwas: Nie waren Patienten so gut informiert über ihre Krankheiten wie heute. Dies dank Internet, dank Blogs wie diesem oder dem von Peter, dank Büchern wie unserem. Mir ist deshalb noch kein Mensch mit Hüftschmerzen begegnet, der sich flugs in fünf Minuten von einem geldgeilen Operateur ins Krankenhaus hat einweisen lassen. Dazu ist das Einsetzen einer Hüft-TEP nun wirklich ein zu großer Eingriff. Nicht zuletzt weil viele Menschen viel zu lange mit der OP warten, viel zu viel Angst davor haben, ist unser Mutmach-Ratgeber entstanden.

Erst jüngst habe ich wieder eine Buch-Leserin getroffen, die in meiner Heimatstadt Berlin lebt, und die von ihrem (nicht operierenden) Orthopäden den netten Satz hören musste: „Wenn Sie noch länger warten, können Sie sich den Operateur nicht mehr aussuchen. Dann wird es der Notarzt sein, der sie irgendwohin einweist.“ Denn wenn der Knorpel weg ist, schädigt man definitiv seine Knochen. Die Leserin hatte die OP einige Jahre lang übrigens mit einer Ayurveda-Kur im südindischen Kerala hinauszögern können. Das gebe ich hier gern als Tipp weiter. Tatsächlich sollen die Massage-Öle und getrunkenen Dekokte positive Effekte auf Gelenkschmerzen haben. Sie jedenfalls war jedes Jahr zwei Wochen lang in einer Klinik in der Ayurveda-Ursprungsregion und danach sechs Monate lang schmerzfrei.

Kampen-Strandvergnügen Anfang Mai 2013

Kampen-Strandvergnügen Anfang Mai 2013

Zum Schluss noch etwas Sommerliches: Wir waren ein paar Tage auf Sylt und genossen dort bei Sonne (ja, tatsächlich!) Nordsee-Strandspaziergänge, die im weichen Sand von Kampen wahrlich anstrengender sind als bei unserem Zweitdomizil an der Adria. Und was habe ich gefühlt? Super funktionierende Hüften, Freude an der Bewegung, Dankbarkeit gegenüber meinem Operateur. Meine beiden OPs waren jedenfalls nicht zuviel!

Über heidirauch

Diplom-Journalistin, Kultur PR-Frau (Schloss Amerang, Golfclub München Eichenried), Buchautorin (Mut zur neuen Hüfte, Mut zum neuen Knie, Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden), Teilzeit-Olivenbäuerin mit Oliven-Import aus den Marken (www.oliopiceno.de), Belleggia-Golfschuh-Vertriebsfrau für Deutschland
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