Die Leser unseres Buchs „Mut zur neuen Hüfte!“ schicken uns immer wieder Mails, meist aus der Reha, und berichten uns über ihre Fortschritte. Schönste Mail-Nachricht jüngst: „Die Knie hier sind ganz neidisch, dass wir Hüften ein so tolles Buch haben.“ Wow! Da überlegen wir uns doch glatt, dass unser nächster Ratgeber „Mut zum neuen Knie!“ heißen könnte. Tatsächlich werden ja in Deutschland neben 200.000 Hüftgelenken jährlich rund 160.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Allerdings habe ich aus meinen beiden Rehas immer noch in Erinnerung, dass die Heilung bei den Knien deutlich problematischer war als bei uns Hüften. Inzwischen kenne ich jedoch – ganz nach dem Prinzip der selektiven Wahrnehmung offensichtlich – auch viele Knie-Patienten, die mit ihrer TEP glücklich sind und wieder Sport treiben. In unserem Buch kommt ja auch ein leuchtendes Beispiel zu Wort: Hartmut Tiemann hat mit künstlicher Hüfte und künstlichem Knie auf dem Rennrad die Tour de France-Gipfel bezwungen (S. 218-227)!
Menschen mit guten Knie-Erfahrungen, die gern anderen Mut machen möchten, schicken uns am besten eine Mail an: autoren@mut-zur-neuen-huefte.de. Wir freuen uns!
Dann haben wir eine Mail von einer Patientin bekommen, die nach erfolgreicher Hüft-OP kein richtiges Körpergefühl für ihr nun schmerzfreies Bein entwickeln konnte, weil sie ihre alte Konditionierung (lat. conditio = Bedingung, Beschaffenheit), d. h. ihr Reiz-Reaktionsmuster, nur schwer „umprogrammieren“ konnte. Sie schreibt: „Meine Konditionierung: In den ersten Monaten, als der Schaden am Gelenk offensichtlich wurde, trat der Schmerz beim längeren Gehen auf. Also erst gehen, dann irgendwann Schmerz. Die Konditionierung erfolgte später, als ich dauerhaft Schmerzen hatte und mein Körper / Geist sich auf den Schmerz (Reiz) eingestellt und ihn als Impuls benötigt hat, um das Gehen (Reaktion) überhaupt zu ermöglichen. Erst die Qualität des Schmerzes prüfen und dann gehen.“
Wie sie nach der OP diese Konditionierung wieder loswurde, ist in den nächsten Tagen nachzulesen in unserer Rubrik „Dr. TEP rät“ auf unserer „Mut zur neuen Hüfte!“-Homepage. Der Fall ist interessant, weil er auch die Kraft der Gedanken offenbart. Das Gehirn spielt uns nur zu oft einen Streich – ist aber auch sehr lernfähig. Da ist es mitunter wichtig, dass positive Erfahrungen auch „offiziell“ bestätigt werden. So haben Mediziner der Universität im französischen Marseille z. B. herausgefunden, dass die Funktionsfähigkeit der künstlichen Hüfte bei stark beanspruchten Gelenken sogar höher ist als bei den Probanden, die wenig Sport treiben! Zehn Jahre lang sind 210 Patienten nach ihrer Hüft-OP begleitet worden. Sie gingen weiter ihren Sportarten nach, etwa Skifahren oder Tennis, litten weniger unter Schmerzen und hatten eine höhere Lebensfreude!
Damit wir auch in Deutschland zukünftig gesicherte Erkenntnisse haben werden – über die Haltbarkeit von künstlichen Gelenken z. B. – befindet sich jetzt endlich das Deutsche Endoprothesenregister im Aufbau. Es erhöht langfristig die Patientensicherheit und könnte, wie in Schweden bereits geschehen, die Zahl der Wechseloperationen reduzieren.
Ich jedenfalls halte mich an die französische Studie und bewege meine beiden Hüftgelenke fleißig. Beim Gehen denke ich ganz bewusst an eine aufrechte Haltung, an die Muskeln in meinem Allerwertesten. Außerdem mache ich weiterhin täglich Gymnastik, zwei bis drei Mal die Woche Trampolintraining und, in Ermangelung von Radfahren draußen wg. des besch-eidenen Wetters, Ergometer-Training. Natürlich war ich noch einmal Skifahren, und als wenige Tage lang ein laues Frühlingslüftchen wehte, bin ich sogar zwei Mal 9 Löcher gegangen – auf Wintergrüns wohlgemerkt! Für Nicht-Golfer: Das ist nur das halbe Vergnügen. Trotzdem folgt unten das Foto meines ersten Abschlags in der Saison.
Zuvor aber noch zwei Tipps für ein besseres und schöneres Leben – so auch der Titel der Homepage, die ich hier empfehle: Es geht um die Münchner Friseurin meines Mannes, die nebenbei – und nach eigener leidvoller Erfahrung (Bandscheibenvorfall!) – Alexandertherapeutin geworden ist. Sie schneidet übrigens auch meinem Operateur Dr. Jürgen Radtke die Haaare und hat ihn nebenbei davon überzeugt, dass Alexandertechnik wertvolle Dienste nach Hüft-OPs leistet!
Und schließlich empfehle ich für die gesunde Ernährung, die gleich einen Hauch italienischer Sonne in die Küche trägt, unser eigenes Olivenöl, das wir unter dem Namen Olio Piceno seit kurzem ganz offiziell verkaufen. Über unseren Online Shop, den netterweise mein Buch-Mitautor Peter Herrchen installiert hat, kommt man nun auch deutschlandweit in den Genuss dieses Olio extra vergine di oliva.
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