Altwerden ist kein Ponyhof – über Sturzprophylaxe und Implantate

In jüngster Zeit häufen sich die Berichte aus meiner Verwandtschaft und meinem Bekanntenkreis über Stürze. Zugegeben, die Folgen Armbruch oder gar Oberschenkelhalsbruch betreffen eher Tanten von mir über 80. Aber auch unter 70-Jährige erzählen von plötzlichen Stolperern, bei denen sie keine Chance hatten, sich zu fangen. „Gefällt wie ein Baum“ ist ein häufig dazu gehörter Spruch. Ja, auch mir ist das vor einiger Zeit passiert: Bordstein im Dunklen nicht gesehen, zack hingeknallt, kopfüber. Wie durch ein Wunder war nichts gebrochen, nur Schlauchboot-Lippen gab es einige Tage – trotz sofortiger Eiskühlung des kompletten Gesichts mit einer Eisladung von der Tankstelle.

So etwas passiert eben. Man braucht Schutzengel – und im Falle von uns Hüft-TEP-Trägern auch ein gutes Muskelkorsett, das unsere Titanhüften schützt. Über Sturzprophylaxe habe ich auch an dieser Stelle bereits geschrieben. Sie scheint mir mehr denn je angesagt. Also: Rauf auf Wackelplattformen, Trampoline oder zusammengerollte Handtücher. Auch bei den Yoga-Übungen, die ich immerhin einmal die Woche eine Stunde lang mache, fangen die Muskeln ordentlich an zu zittern, wenn es heißt: „Und die Position halten, halten, halten!“ Ja, wie lange denn noch? Antwort: So lange man Mühe damit hat, sind die Muskeln noch nicht so fit wie sie sein sollten. Und wenn das Rollen mit der Faszienrolle noch schmerzt, auch nicht.

Zur Sturzprophylaxe gehört auch Achtsamkeit, das Sein im Hier und Jetzt – und nicht schon drei Schritte weiter. Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit. Herbstlaub wird nass und rutschig, Stufen in die U- oder S-Bahn sind glitschig; sollte trotz Klimaerwärmung Schnee kommen, ist auch dieser ein Grund für mehr Aufmerksamkeit. Und für verstärktes Indoor-Training! Altwerden ist kein Ponyhof, aber resignieren bringt`s auch nicht. Man kann was tun, und man sollte es auch. Die Fotos zeigen übrigens meine Freundin Birgit mit Pilates-Yoga-Lehrerin Elena Straub und mir auf dem Sonnendeck im Golfclub München Eichenried. Fotograf Ralf Gamböck hat sie für die Herbst 2022-Ausgabe des Golf-Magazins „Green“ gemacht. Dort sind wir in der Position „herabschauender Hund“ abgedruckt.

Am Schluss noch eine Bemerkung in eigener Sache: Ich bin jetzt Dreifach-Implantat-Trägerin. Nach zwei Titanhüften 2011 kam am 22. April 2022 ein Brustimplantat hinzu. Silikon, kein Titan. Aber doch auch was Künstliches, das es zu schützen gilt. Übrigens wundere ich mich jetzt noch mehr als zuvor, wie jemand jammern kann über ein Fremdkörper-Gefühl mit Hüft-TEPs. Meine beiden Titanhüften spüre ich überhaupt nicht mehr, aber dieses Brustkissen sehr wohl. Mir ist schleierhaft, wie sich jemand das aus optischen Gründen freiwillig machen lassen kann. Aber ich will nicht jammern, bin vielmehr dankbar, dass es all diese Ersatz-Möglichkeiten heutzutage gibt. Auch nach dieser OP habe ich übrigens sechs Wochen später wieder Golf gespielt – und gehe weiterhin täglich auf mein Bellicon-Trampolin.

In diesem Sinne freuen Sie sich an täglicher Bewegung und passen Sie auf sich auf!

Über heidirauch

Diplom-Journalistin, Kultur PR-Frau (Schloss Amerang, Golfclub München Eichenried), Buchautorin (Mut zur neuen Hüfte, Mut zum neuen Knie, Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden), Teilzeit-Olivenbäuerin mit Oliven-Import aus den Marken (www.oliopiceno.de), Belleggia-Golfschuh-Vertriebsfrau für Deutschland
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3 Antworten zu Altwerden ist kein Ponyhof – über Sturzprophylaxe und Implantate

  1. Eleonore C Schultz schreibt:

    Chapeau.,meine liebe Freundin! Ich folge dir schon sehr lange. Habe aber immer noch die alten Knochen. Zum Leidwesen meiner vier Männer. Irgendwann geht’s vielleicht. Lieber Gruß Eleonore aus Hamburg

  2. Annette Steinke schreibt:

    Liebe Frau Rauch,

    Alles Gute für Ihre Zukunft… schön, das es Sie gibt und ihren informativen Blog!!
    „Danke“ fürs Mut machen vor 7 Jahren.

    Ihre Annette Steinke aus Bochum

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