O wie Osteoporose, Osteopathie und OP-Bericht

Die Diagnose meiner beidseitigen Coxarthrose habe ich einer Osteoporose-Untersuchung zu verdanken. Weil eine Freundin plötzlich mit dem Problem konfrontiert war, habe ich mich umgehört, wo man diese Untersuchung vornehmen lassen kann. Fündig wurde ich bei einem Rheumatologen in Erding, der zunächst mal Rheuma bei mir ausschloss und dann eine Knochendichtemessung in seiner Praxis veranlasste. Ergebnis: Wirbelsäule komplett intakt, aber Hüften reichlich angegriffen. Also schickte er mich zum Röntgen der Hüften ins Radiologische Zentrum Erding. Hier stellte Dr. Thomas Merl – danke auch heute noch! – sofort fest, dass es um meine beiden Hüften nicht besonders gut bestellt war (www.dialog-erding.info). Eine anschließende Kernspintomographie bestätigte das Ergebnis: fortgeschrittene Coxarthrose beidseitig. Immerhin beruhigte mich der sportliche Facharzt, dass diese Abnutzung vom Golfspielen oder Springreiten, das ich früher betrieben habe, nicht kommen kann. Also lautet die (vermutete) Ursache: nicht erkannte Hüftdysplasie als Baby.

Inzwischen weiß ich: Wahrscheinlich habe ich die Beschwerden durch meine viele Bewegung und ständigen, nicht übertriebenen Sport noch relativ lange hinausgezögert. Andere hätten da schon viel früher kapituliert. Andere wiederum leben auch mit so einem desolaten Röntgenbild und haben gar keine Schmerzen. Aber wie sagte mein Orthopäde so treffend: „Wir operieren nicht nach Ihrem Röntgenbild, sondern nach Ihrer Befindlichkeit.“

Auch Krücken brauchen manchmal Kaminwärme.

Auch Krücken brauchen manchmal Kaminwärme.

Die völlig schmerzfreie Osteoporose-Untersuchung möchte ich an dieser Stelle dringend allen Frauen ans Herz legen, denn 80 % der Frauen nach der Menopause sind betroffen! Wenn die Osteoporose nicht rechtzeitig erkannt wird, drohen Knochenbrüche wie z. B. Wirbeleinbrüche oder Handgelenksbrüche. Zwei meiner Freundinnen haben das erleiden müssen! Bei mir wurde eine Osteopenie, die Vorstufe zur Osteoporose, festgestellt, die ein Jahr später bei einer zweiten Untersuchung in der Reha in Bad Heilbrunn verschwunden war. Ich hatte in dieser Zeit Calcium eingenommen und mich viel in der Sonne aufgehalten, was offensichtlich meinen Vitamin D-Haushalt sehr verbessert hat. Denn auch das Hormonzentrum München hatte mir schon einen sehr guten Vitamin D-Status attestiert. Beides – Calcium und Vitamin D – sind zusammen mit Magnesium wichtige Bausteine, um dem Knochenschwund entgegenzuwirken.

Eine Lanze brechen möchte ich an dieser Stelle auch für die Osteopathie. Viele meiner Golf spielenden Freundinnen und Freunde haben mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Und meistens hat hier ein Osteopath geholfen. Unverständlich, warum diese in den USA längst anerkannte Methode bei uns noch nicht von den Krankenkassen unterstützt wird. Einen guten Überblick, was Osteopathie ist und bewirken kann gibt www.osteopathie-erding.de. Ich selbst bin lange zu einer sehr gut ausgebildeten Osteopathin gegangen und fand diese sanfte Methode immer sehr entspannend. Die Hände des Osteopathen bringen Bewegung in das „gestaute“ Gewebe und aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers hin zu einer natürlichen Balance.

Die Hüft-Operation bringt den Körper natürlich gehörig aus der Balance. Somit ist Osteopathie auch nach der OP zu empfehlen, auch wenn ich selbst inzwischen mehr zu Shiatsu tendiere (mehr dazu später, wenn ich beim Buchstaben S angelangt bin). Grundsätzlich sollte man sich übrigens auch den OP-Bericht aushändigen lassen und ihn gründlich (auch mit Hilfe von Wikipedia) lesen, da er so manchen Aufschluss darüber gibt, was der Operateur vielleicht noch zusätzlich gemacht hat. So war meine rechte Hüftpfanne offensichtlich schon so dünnwandig, dass sie mit so genannter Spongiosa aufgefüllt wurde: Knochengewebe aus dem Markraum (Spongiosa) meines Oberschenkels wurde dafür hergenommen. Und da das erst verhärten und einwachsen musste, durfte ich sechs Wochen lang nur 20 kg teilbelasten (inoffiziell bis zu meinem halben Körpergewicht, also immerhin 30 kg). Bei meiner linken Hüfte wurden zwei Muskeln prolongiert (verlängert) und scarifiziert (eingeritzt). Auch dies bedeutete eine sechswöchige Kaum-Belastungsphase. Als ich das wusste, konnte ich beruhigt den anderen Hüft-Patienten zusehen, die schon nach zwei Wochen zur Vollbelastung übergingen. Meine Zeit würde noch kommen…. Und die Zeit hat mir (und meinem Operateur) recht gegeben!

 

Über heidirauch

Diplom-Journalistin, Kultur PR-Frau (Schloss Amerang, Golfclub München Eichenried), Buchautorin (Mut zur neuen Hüfte, Mut zum neuen Knie, Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden), Teilzeit-Olivenbäuerin mit Oliven-Import aus den Marken (www.oliopiceno.de), Belleggia-Golfschuh-Vertriebsfrau für Deutschland
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2 Antworten zu O wie Osteoporose, Osteopathie und OP-Bericht

  1. Peter Herrchen schreibt:

    O wie Osteopathie und OP-Bericht
    Da mir zum Thema Osteoporose zum Glück die Erfahrung fehlt, möchte ich mich bei meinem Kommentar nur auf die anderen beiden O’s einlassen.
    Die Osteopathie sollte bei uns in jedem Fall als Kassenleistung anerkannt werden. Wer schon mal Erfahrung mit einem kompetenten Osteopath(in) gemacht hat, wundert sich, was man mit Händen alles so ertasten und richten kann und das meist weit entfernt von den eigentlichen Problemregionen. Meine Osteopathin und sehr gute Freundin http://www.osteopathie-schwartz.de hat mir hier vor und auch nach der OP bei der einen oder anderen Verspannung sehr gut geholfen.
    Der OP-Bericht ist in der Tat auch sehr wichtig, allerdings aus meiner Sicht hauptsächlich dann, wenn es Probleme gab. Normale Anpassungen während der OP – wie in diesem Fall – sollten eigentlich auch so vom Arzt kommuniziert werden.
    Gruß Peter Herrchen
    http://endoprothese.wordpress.com

  2. Anna Wüstner schreibt:

    Vielen dank für den Bericht zu diesem Thema. Ich hatte zuvor noch nie von der Krankheit gehört, erst vor kurzem hat mir meine Nachbarin von ihrem Krankheitsverlauf erzählt. Es ist sehr wichtig, dass man sich sehr gut beraten und behandeln lässt. Es ist bestimmt keine einfache Sache.

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